Karlskrona liegt an der Südküste von
Schweden und ist der Haupt-Marinestützpunkt des neutralen Landes. Während der
Großmachtzeit im 17. Jahrhundert war ein Flottenstützpunkt in Südschweden sehr
wichtig, um das Land vereint zu halten. Der schwedische König Karl XI. berief
die besten Schiffbauer, Architekten und Befestigungsexperten der damaligen Zeit nach Karlskrona, um den modernsten und effektivsten Flottenstützpunkt zu
hauen, den Europa je gesehen hatte. Auf Trossö mit den umliegenden Inseln wurden
gute Voraussetzungen gefunden. Hier gab es schmale und tiefe Fahrrinnen, die man
beim Angriff gut verteidigen konnte. Außerdem gab es Platz für ein großes,
geschütztes Hafenbecken.
Die Stadt wurde im Jahr 1680 gegründet, und
der dort angesiedelte Schiffsbau, die Architektur, die Stadtplanung, Verwaltung sowie die
Anlagen- und Verteidigungstechnik erweckte im 18. Jahrhundert in ganz Europa
große Aufmerksamkeit. Die Planung der Stadt wurde jedoch nicht nur einzig und
allein von den militärischen Bedürfnissen geprägt. Es gab breite Straßen mit
wunderschönen Prachtbauten und monumentalen Gebäuden. Der neue Stadt bekam schon
früh ein internationales Gepräge. Viele Deutsche vor allem Händler und tüchtige
Arbeitskräfte kamen in die Marinestadt.
Im Dezember
1998 wurde die Marinestadt Karlskrona mit ihren 33 Inseln als 560. Objekt in die
Unesco-Welterbeliste aufgenommen. Karlskrona ist ein außerordentlich gut
erhaltenes Beispiel für eine europäisch geplante Marinestadt, inspiriert von den
Anlagen in anderen Ländern. Karlskrona diente seinerseits als Vorbild für
Anlagen mit gleichen Aufgaben. Karlskrona ist die besterhaltene und kompletteste
Anlage, die es heute noch gibt.
Die technische und architektonische
eigentümliche Verteidigungsanlage war mehr als 100 Jahre militärindustrielles
Zentrum im Ostseeraum. Die Marinebasis im östlichen Scherengarten von Blekinge
spielte in den Jahrhunderten eine wichtige Rolle, als die Größe der
Marinestreitkraft ein bestimmender Faktor in der europäischen Realpolitik war.
Die Flotte war das wichtigste Werkzeug der schwedischen Militärgroßmacht, um
seine seine Landstriche zu kontrollieren.
Auf der Insel Stumholmen, die über eine kleine Brücke zu erreichen ist, gibt es
viele zu besichtigenden Einrichtungen wie das 1997 eröffnete Marinemuseum, die Bastion Kungshall,
ein altes Wachgebäude, ein Lotsenhaus, eine Torpedowerkstatt, ein
Kleidermagazin, eine Kleiderwerkstatt, ein Fässerlager, ein Gefängnis, eine
Bootsmannskaserne und ein ehemaliges Seuchen und Cholerahospital. Außerdem kann
man im Hafen ein Minenjagdboot, ein Torpedoboot und eine Schaluppe besichtigen,
die am Kai vertäut sind. Neben dem Museum steht Schwedens erstes U-Boot "Hajen",
das 1904 vom Stapel lief.
Minenjagdboot Bremön
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 beschloss Schweden den Bau von 12
Minenjagdbooten. Um möglichst bald Minenjäger einsetzen zu können, wurden die
Schiffe auf sechs Werften im ganzen Land gebaut. Die Schiffe erhielten ihre
Namen nach Leuchtfeuerstandorten an der schwedischen Küste. Die Aufgabe der
Bremön während des Zweiten Weltkriegs war das Legen und Räumen von Minen. Trotz
der Neutralität Schwedens hatten die Minenjäger während des Krieges viel zu tun.
Minen machten keinen Unterschied zwischen Freund und Feind. Das Schiff führte
auch Eskorten und Konvois durch die verschiedenen Bewachungsaufträge. Nach dem
Kriegsende 1945 begannen die Arbeiten mit der Räumung von gesperrten Seewegen.
Die Bremön wurde 1966 aus dem aktiven Dienst genommen. Danach diente sie 14
Jahre als Ausbildungsschiff für die Marineschule in Karlskrona. Ein Dampfkessel
und eine Dampfturbine wurden zu Demonstrationszwecken aufgeschnitten, während
die anderen verwendet wurden. Als die Ära der Dampfturbinen als Antriebsanlage
vorüber war, gab es keine Nachfrage mehr nach dem Ausbildungsschiff.

HMS Västervik
Die Västervik gehörte zu einer Serie von 12 Torpedobooten mit der Bezeichnung
Torpedoboot Typ Norrsköping. Die Boote wurden 1973-1976 ausgeliefert und nach
Städten getauft. Die Västervik wurde 1974 zu Wasser gelassen und war
größtenteils in Karlskrona stationiert. Das Torpedoboot war die Speerspitze der
Invasionsverteidigung. Deshalb war die Bereitschaft auf den Torpedobooten auch
in Friedenszeiten hoch. Im Oktober 1981 lief das sowjetische U-Boot U 137 im
Gåsefjärden in den Schären von Karlskrona auf Grund. Die Västervik war eines der
Boote, das unmittelbar kampfbereit gemacht und zum Patrouillieren eingesetzt
wurde. Sowjetische Kriegsschiffe sollten von schwedischen Hoheitsgewässern fern
gehalten werden. Die Västervik wurde auch bei den Verhören mit dem sowjetischen
U-Boot-Kommandanten eingesetzt. Anfang der 1980er Jahre hatte sich das Drohbild
verändert und die Fahrzeugserie wurde zum Roboterboot des Typs Norrköping
umgebaut. Das Boot wurde mit je 8 Überwasserziehrobotern ausgestattet, die
schneller waren und eine längere Reichweite hatten als Torpedos. Als die
Västervik 1997 aus dem Verkehr gezogen wurde, hinterließ die Besatzung das
Schiff im, wie sie heute zu sehen ist.
A-Schaluppe Djärv
A-Schaluppe ist eine Abkürzung für eine Motorschaluppe des Typs A und ihre
wichtigste Aufgabe war der Transport von Personal und Material. Zwischen
1931-1946 wurden 32 A-Schaluppen gebaut, wovon zehn in Karlskrona stationiert
waren und zur Küstenartillerie (KA2) gehörten. Der Verband der Küstenartillerie
war auf mehreren Inseln in den Schären gruppiert. Daher auch der große Bedarf an
Material- und Personentransporten. In den 1950er Jahren war es Aufgabe der Djärv,
die Einfahrt von Karlskrona zwischen dem Kungsholm Fort und dem Kastell
Drottningskär zu bewachen. In den 1960er Jahren wurde sie als Ausbildungsschiff
für Orter genutzt. Vor der Ausmusterung im Jahre 2000 diente sie erneut als
Transportboot. Als die KA2 im Jahre 2000 abgeschafft wurde, erhielt das
Marinemuseum die Djärv als Schenkung. Vor der Überreichung wurde sie vom Verein
der Freunde der A-Schaluppen wieder in ihren ursprünglichen Zustand
hergerichtet. |