Zu den fossilen Energieträgern zählen Öl, Gas und Kohle. Die meisten
Industriegesellschaften sind auf diese Rohstoffe völlig angewiesen. Der Preis
für die Abhängigkeit ist die Umweltverschmutzung und wahrscheinlich eine
künftige Erwärmung der Erdatmosphäre. Bei der Verbrennung fossiler
Energieträger werden eine Reihe von Schadstoffen freigesetzt, unter anderem
Schwefeldioxid, Stickoxide, Staubpartikel und Kohlenmonoxid.
Der gefährlichste
davon ist Kohlendioxid. Dieses an sich harmlose Gas ist im Zusammenwirken mit
anderen das wichtigste Treibhausgas. Der größte Teil des Kohlendioxids in der
Atmosphäre rührt von der Verbrennung fossiler Energieträger. Andere Arten, auf
die der Mensch zur Entstehung von Kohlendioxid beiträgt, sind die Zerstörung
der Tropenwälder, die Zementherstellung und das Abfackeln von Erdgas. Kleinere
Mengen entstehen auf natürliche Weise, zum Beispiel durch aktive Vulkane und
die Atmung der Tiere.
Von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
(OECD), der die wichtigsten Industrienationen des Westens angehören, wurde die
Problematik der Luftverschmutzung untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass
Schadstoffe über tausende von Kilometern transportiert werden können. Die
Luftverschmutzung durch die Politik der hohen Schornsteine ist bis in Lappland
zu spüren. Der dort verursachte "saurer Regen" lässt Bäume sterben und die Seen
versauern.
Der größte Teil der Umweltverschmutzung durch fossile Energieträger
geht auf das Konto einer handvoll reicher Industrieländer. Es sind
Privilegierte, die die Umweltschäden anrichten, doch ihre Folgen muss wie so
oft die ganze Menschheit tragen. Versuche, das Problem in den Griff zu
bekommen, werden ausgerechnet von jenen Ländern vereitelt, die die
Hauptverantwortung tragen. Bei den anderen Schadstoffen handelt es sich um
Schwefeldioxid und Stickoxide, die beiden Hauptverursacher des Sauren Regens.
Wieder sind die Industriestaaten die Hauptquelle dieser Form der
Umweltverschmutzung, wobei der Saure Regen ein spezielles Problem Westeuropas
ist.
Bei den anderen Schadstoffen handelt es sich um Schwefeldioxid und
Stickoxide, die beiden Hauptverursacher des Sauren Regens. Wieder sind die
Industriestaaten die Hauptquelle dieser Form der Umweltverschmutzung, wobei der
Saure Regen ein spezielles Problem Westeuropas ist. Der Ausdruck „Saurer Regen”
bezieht sich auf säurehaltigen Schnee, Nebel, Regen oder Graupel ebenso wie auf
trockenen Nitrat- oder Sulfatstaub, der auf die Erde niedergeht. Seit der
industriellen Revolution befindet sich das chemische Gleichgewicht der
Atmosphäre in ständigem Wandel, wobei der Säuregehalt ansteigt. Die Ursache
liegt vor allem in der Freisetzung großer zusätzlicher Mengen von
Schwefeldioxid und Stickoxiden durch die Verbrennung fossiler Energieträger,
insbesondere von Kohle in Kraftwerken und Öl in Kraftfahrzeugen.
Die großen
Energieversorgungsunternehmen, die ausnahmslos eine Mehrheitsbeteiligung der
öffentlichen Hand aufweisen, bauen immer höhere Schornsteine die Schadstoffe
auf immer mehr Menschen im Inland und im Ausland verteilen. Mit dieser
einfachen Methode wird vermieden, dass die Schadstoffe in hoher Konzentration
in der näheren Umgebung der Emissionsquelle auftreten und dort einzelne in
ihrer Gesundheit oder ihrem Eigentum intensiv betroffen werden. Dies nämlich
hätte zur Folge, dass die Geschädigten mit Aussicht auf Erfolg gegen den
nachweisbaren Verursacher gerichtlich vorgehen könnten, um Unterlassung oder
Schadenersatz zu erreichen.
Erstaunlicherweise scheint die Mehrheit der
betroffenen Bevölkerung und auch die überwiegende Zahl der Medien diese
Zumutung akzeptiert zu haben. So meldete kürzlich das Umweltbundesamt, es gebe
in der Lufthülle der Erde keine "sauberen Bereiche" mehr. Diese erschreckende
Mitteilung war etwa der Süddeutschen Zeitung unter der Überschrift "Saubere
Luft gibt's nicht mehr" eine 14-Zeilen-Nachricht auf S.33 wert. Bei dieser
Gleichgültigkeit der Mehrheit und der öffentlichen Meinung besteht für die
herrschenden politischen Eliten kein hinreichender Grund, eine intensive
Luftreinhaltungspolitik zu betreiben. Es hat sich deshalb an dieser "Politik
der hohen Schornsteine" bis heute nichts geändert. Als neuestes Beispiel
hierfür ist die Wiederaufarbeitungsanlage für abgebrannte Kernbrennstoffe (WAA)
in Wackersdorf zu sehen. Für diese Anlage wurde ein Abluftschornstein von 200 m
Höhe vorgesehen. Dies macht deutlich, mit welcher Bedenkenlosigkeit die Politik
der hohen Schornsteine fortgesetzt wird. Aus der Höhe des Schornsteines lässt
sich darüber hinaus schließen, dass mit der Abgabe erheblicher Schadstoffmengen
aus der Anlage zu rechnen ist, da die Investition sonst unsinnig wäre. Die
bisherige Luftreinhaltungspolitik bestand also darin, die Emissionen über hohe
Schornsteine großflächig zu verteilen, d. h. die Immissionsprobleme zu
sozialisieren, zu internationalisieren und in die Zukunft zu verlagern.
Vor
saurem Regen ist fast nichts sicher. Er beschädigt Eisenbahnschienen, greift
die Fassaden historischer Bauten und im Freien stehender Statuen an. Wälder,
Äcker und das Unterwasserleben von Seen werden vernichtet, ganze Ökosysteme
geraten ins Wanken. Bis heute sind in Europa die schwersten Schäden durch
Sauren Regen zu beobachten. In Süd-Norwegen werden 70 Prozent der Gewässer als
„tot” eingestuft. Saurer Regen ist naturgemäß ein Problem, das vor Grenzen
nicht halt macht. Seit Jahren streiten die USA und Kanada über dieses Thema. In
Skandinavien stammt der größte Teil der sauren Niederschläge aus den
Hauptindustriegebieten Europas, von wo sie der Wind herbeiträgt.
Da niemand von
der Nutzung der Umweltgüter ausgeschlossen werden kann, ist auch niemand
bereit, für diese Güter freiwillig etwas zu bezahlen. Soll jedoch eine intakte
Umwelt erhalten bleiben, so muss der Staat korrigierend eingreifen. Es muss
festgelegt werden, wie viel saubere Umwelt als wünschenswert angesehen wird und
dann auch bereitgestellt werden soll.
Lösbar ist das Problem des Sauren Regens
durch Energiesparmaßnahmen, den Übergang zu umweltfreundlichen Verkehrsmitteln
und die Installation von Ausrüstungen zur Senkung der Emission bestimmter Gase:
Entschwefelungsanlagen in Kraftwerken und Dreiwege-Katalysatoren in
Kraftfahrzeugen. Im Jahre 1985 einigten sich 19 Länder auf die Reduzierung
ihrer Schwefelemissionen um weitere 30 Prozent, doch Wissenschaftler meinen,
der Prozentsatz müsse viel höher sein, um die Seen und Wälder Skandinaviens vor
weiteren Schäden zu bewahren.
Spätestens seit nicht mehr geleugnet werden kann,
dass das Waldsterben zumindest auch durch Luftschadstoffe verursacht wird,
bemühen sich die politisch Verantwortlichen um eine schrittweise Lösung dieses
Problems auf internationaler Ebene. Die Europäische Gemeinschaft erließ
Richtlinien über Grenz- und Leitwerte für Schwefeldioxid, für Schwebeteilchen
und für Blei in der Luft.
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