Wenn vom schwedischen Film der fünfziger Jahre bis heute
die Rede ist, fällt sofort ein männlicher Name, an dem man nicht vorbeikommt:
Ingmar Bergman. Er ist nicht nur eine Vaterfigur des schwedischen Films, sondern
auch dafür verantwortlich, dass man heute weltweit weiß, wer Bibi Andersson,
Harriett Andersson, Max von Sydow, Liv Ullman oder Ingrid Thulin sind. Ingmar Bergman freilich, der
metaphysische Sucher und Zweifler, der Erforscher des Seelenlebens seiner
Figuren, der Chronist von Liebe, Lust und Leid, interessierte sich nie für
gesellschaftspolitische Zusammenhänge. So erntete er mehr und mehr Kritik, die
schließlich zur Ablehnung des Künstlers führte.
"Die nordische Frau ist loyal und romantisch, aber
unbarmherzig in ihren Gefühlen", heißt es einmal in Bergmans Film "Das Auge des
Teufels". Hier artikulieren sich deutlich die Ängste der schwedischen Männer,
die in den langen Winternächten viel grübeln und ihrem utbrytningsdröm
nachhängen können – dem Traum von einer idyllischen Zukunft und einem neuen
Leben. So bedrohlich die Stärke der Frauen manchmal auch empfunden wurde – ganz
verzichten wollte man dann doch nicht auf sie. In einem frühen Bergman-Film sagt
ein Mann einmal: "Eine untreue Ehefrau ist besser als gar keine Frau ... Es ist
längst nicht so schrecklich, betrogen zu werden, als sich einsam zu fühlen."
60 Filme und Dokumentationen und mehr als 120
Inszenierungen gehen auf das Konto des schwedischen Film- und Theaterregisseurs.
Ingmar Bergman, der ein Leben lang darum kämpfte, seiner Einsamkeit zu
entfliehen, war insgesamt fünfmal verheiratet. Der
Vater von neun Kindern starb am 30. Juli 2007 auf der Insel Fårö, wo er auch
begraben wurde.
Eines seiner berühmtesten Zitate lautet: "Es gibt keine
Grenzen. Nicht für den Gedanken, nicht für die Gefühle. Die Angst setzt die
Grenzen."