Kiruna (auf lappisch 'Schneehuhn') ist eine
junge Stadt, die vor rund 100 Jahren auf dem Reißbrett entworfen wurde. Das
Stadtbild wird stark von dem angrenzenden Bergwerksgelände geprägt . Das Zentrum von Kiruna ist eine Bergbaumetropole, der wichtigste Ort von ganz
Lappland. Heute leben hier rund 23.000 Menschen. Die Innenstadt von Kiruna ist alles andere als
idyllisch. Die meisten leben hier irgendwie vom Erzabbau. Das hat Tradition,
aber langfristig eine ungewisse Zukunft. Kommende Generationen werden flexibel
sein müssen. Schon heute ist das Flugzeug zum Verkehrsmittel für Pendler
geworden, die sich einen Arbeitsplatz im Süden gesucht haben. Eineinhalb Stunde
dauert der Flug von Stockholm hierher.
Der Eisenerzabbau in Kiruna verursacht starke Risse im Untergrund der Stadt.
Aus diesem Grund hat man 2007 beschlossen, das Stadtzentrum, die
Eisenbahnlinie, den Flughafen und die E10 um vier Kilometer zu versetzen.
Die neue Eisenbahnlinie wurde 2010 fertig gestellt. Die kleineren Holzhäuser
aus dem Stadtkern sollen auf großen Anhängern verladen werden. Bis 2033
müssen 2000 bis 3000 Anwohner ihre Häuser verlassen. Das denkmalgeschützte
Rathaus wird nicht umgesetzt, weil der Ab- und Wiederaufbau teurer wären als
ein Neubau. Umgesetzt wird dagegen die 1912 gebaute Holzkirche.
Das hochwertige Eisenerz aus Lappland ist der Rohstoff
von Hochöfen aus der ganzen Welt. Es hat Kiruna groß und bekannt gemacht. Ohne
das Erz gäbe es weder die Stadt noch die Erzbahn. Irgendwann werden die
Erzreserven erschöpft sein. Keiner weiß wann das sein wird, in 15, in 20 oder in
30 Jahren. Von der Grubenstilllegung werden alle betroffen sein – Erzarbeiter
und Eisenbahner. Bis jetzt gibt es noch viel zu wenig Alternativen.
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