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Die schwedische Regierung will das Rauchen in der Nähe von Restaurants,
Bahnsteigen, Spielplätzen und anderen öffentlichen Plätzen verbieten.
Sozialministerin Annika Strandhäll kündigte gestern auf einer Pressekonferenz im
Stockholmer Hauptbahnhof den neuen legislativen Vorschlag der
Mitte-Links-Koalition an, das Rauchen an bestimmten öffentlichen Orten zu
verbieten. "Neunzig Prozent der Bevölkerung rauchen nicht", sagte Strandhäll.
Die Ministerin für soziale Angelegenheiten will auch eine Regel einführen,
wonach Schwedens Kautabak "Snus" nur in Packungen mit mindestens 20
Portionen verkauft werden darf, um Nicht-Verbraucher davon abzuhalten, das
Produkt zu kaufen.
Wiederholte Umfragen haben gezeigt, dass die meisten Schweden die Idee eines
erweiterten Rauchverbots unterstützen, wobei junge Menschen besonders für den
Plan sind.
27.01.2018
Der schwedische Online-Shop Matsmart.se wächst rasant, indem er
Lebensmittel verkauft, die sonst Gefahr liefen, entsorgt zu werden. Matsmart
wurde Anfang 2014 mit dem Ehrgeiz gegründet, Lebensmittel zu kaufen, die sonst
weggeworfen worden wären, um sie zu einem niedrigeren Preis online zu verkaufen.
Die Verkäufe sind schnell gestiegen und das Unternehmen hat sich auf Norwegen
und Finnland ausgedehnt. Im Jahr 2016 hatte Matsmart einen Umsatz von 69
Millionen SEK. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen bereits einen Umsatz
von knapp über 200 Millionen SEK und rettete nach eigenem Angaben über 2000
Tonnen Lebensmittel vor dem Wegwerfen. Der Online-Shop Matsmart.se hat
kürzlich über 75 Millionen SEK Risikokapital von Investoren erhalten. Jetzt
springt auch der Möbelriese Ikea mit weiteren 25 Millionen SEK mit auf den Zug.
Die Teilnahme von Ikea erhöht die Aussichten, den Betrieb nicht nur in der
nordischen Region sondern auch im restlichen Europa weiter auszubauen.
23.01.2018
Der Schwedische Jägerverband und Schwedens Fischereiverband wollen die Jagd auf
Kormorane in Schweden ausweiten. Ein erster Schritt für die beiden Verbände ist
ein Antrag auf Abbau des Kormoranbestandes in Västra Götaland. In einem
Diskussionsartikel in Borås Tidning berichten Sten Frohm,
Generalsekretär des Schwedischen Sportfischereisektors, und Bo Sköld,
Generalsekretär des Schwedischen Jägerverbandes, über die Schäden, die durch den
Kormoran verursacht wurden. "In Dänemark haben wir seit mehr als 15 Jahren
die Auswirkungen des Kormorans erforscht. Es gibt klare Beispiele dafür, wie
große Kormoranbestände die Fischbestände in mehreren empfindliche stark
dezimierten", schreiben Sköld und Frohm. Sie weisen darauf hin, dass die
Kormorane im schwedischen See Roxen mehr Fisch fressen, als der See produzieren
kann. "In Gålö, außerhalb von Stockholm, gilt der Kormoran als der Grund,
warum der Barschbestand nicht zunimmt, obwohl das Fischen in der Gegend verboten
ist", schreiben Sköld und Frohm. Jetzt werden die beiden Verbände gemeinsam
einen Antrag auf Reduzierung des Kormoranbestands in Västra Götaland stellen.
22.01.2018
Durch die Umstellung auf eine mit erneuerbarer Energie betriebene Heizung
verfügt Volvo nun über eine erste vollständig klimaneutrale Produktionsstätte in
Skövde, Südschweden. Der Standort ist einer von nur einer Handvoll
klimaneutralen Autowerken in Europa. Bereits seit 2008 wird das Werk schon mit
Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben. Seit Anfang 2018 kommt nun auch
die Wärmeversorgung aus erneuerbaren Quellen, wodurch der gesamte
Produktionsprozess klimaneutral geworden ist. Die im Motorenwerk benötigte Wärme
wird aus Müllverbrennung, Biomasse und recyceltem Biokraftstoff hergestellt. Bis
zum Jahr 2025 will Volvo seine komplette Fertigung klimaneutral gestalten.
Der schwedische Autohersteller hat sich in letzter Zeit von fossilen
Brennstoffen losgesagt und im vergangenen Jahr angekündigt, ab 2019 alle neuen
Autos mit einem Elektromotor auszustatten und damit die Ära des ausschließlich
mit Verbrennungsmotoren angetriebenen Volvos zu beenden.
Es wurde auch in die autonome Fahrtechnologie investiert. Die ersten
selbstfahrenden XC90 werden derzeit auf schwedischen Straßen von einer
ausgewählten Gruppe von Familien getestet.
19.01.2018
In einem Villengebiet in Lindesberg wurden seit sieben Jahren insgesamt 47
Dachse in ein und derselben Dachsfalle gefangen und anschließend von den
Gemeindejägern getötet. "Eigentlich wären es 50
gewesen, aber drei sind entkommen", sagte der Besitzer des Hauses. Er hatte
Probleme mit den Dachsen, die nachts regelmäßig seinen Garten verwüsteten. Der Mann nahm Kontakt mit den städtischen Jägern
in Lindesberg auf, die daraufhin eine Falle während der Zeiten aufstellten, wo
die Tiere keine Kinder haben. In Schweden leben schätzungsweise 300.000 Dachse.
Viele von ihnen suchen in den Städten nach Nahrung.
16.01.2018
Der Möbelriese IKEA startet in Schweden zur Zeit eine ungewöhnliche
Werbekampagne in der schwedischen Frauenzeitschrift "amelia", wo man ein
Kinderbett zum halben Preis bekommt, wenn man beweist, dass man schwanger ist.
Die limitiert gedruckte Auflage sieht wie eine normale Werbung aus - mit
Ausnahme eines kleinen Pappstreifens, auf dem Frauen eine Urinprobe auftragen sollen,
um nachzuweisen, dass sie schwanger sind. Die Technik basiert auf Antikörpern,
die ein Schwangerschaftshormon binden, dass eine Farbänderung im Papier
verursacht - wo der vorher unsichtbare Rabatttext erscheint.
11.01.2018
Die deutschen RTL-Gruppe, in der der Medienriese Bertelsmann der
Mehrheitseigentümer ist, hat das schwedische Youtube-Netzwerk United Screens für
120 Millionen Kronen übernommen. Gleichzeitig verpflichtet sich die RTL Group
dazu, 25 Millionen SEK in das Unternehmen zu investieren. United Screens ist bei
der Online-Video-Vermarktung in Skandinavien führend, hat aber im letzten
Geschäftsjahr 79 Millionen Kronen Verlustverluste verbucht. Der bisherige
Vorstandsvorsitzende Malte Andreasson bleibt nach der Übernahme durch die RTL
Group weiter im Amt und will die Medienlandschaft weiter verändern.
08.01.2018
Im vergangenen Jahr wurden in Schweden mehr als 60.000 Wildunfälle gemeldet, der
höchste Wert aller Zeiten. Der Südosten von Schweden hatte einen sehr trockenen
Sommer und kein Wasser in den Bächen und Gräben. Die Tiere mussten anderswohin
gehen, was bedeutete, dass es an Wildtierüberquerungen keine Wildtiere mehr gab.
Die Tiere waren in neue Gebiete gezogen und erschienen an völlig verschiedenen
Orten. Auf Rentiere entfielen die meisten Unfälle (45.803), gefolgt von
Wildschweinen (6069),
Elchen (5922) und
Dammhirschen (2542).
Im vergangenen Jahr wurden auch insgesamt 2228 Rentiere bei Straßenkollisionen
getötet. Sie sind jedoch nicht Teil der offiziellen
Wildtierverkehrsunfallstatistik, da sie als domestizierte Tiere klassifiziert
werden, die von den Sami getrieben werden.
06.01.2018
Während der Flüchtlingskrise im Herbst 2015 suchten mehr als 160.000 Menschen in
Schweden Asyl. Im folgenden Jahr erhielten mehr als 71.000 Menschen eine
Aufenthaltserlaubnis. Die Zahl der Asylbewerber im Jahr 2016 war doppelt so hoch
wie die jährliche Rate in den Jahren 2014 und 2015.
Die lange Zeit, bis Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integriert werden können,
bedeutet, dass die Flüchtlings-Einwanderung sich für eine lange Zeit negativ auf
die öffentlichen Finanzen auswirkt. Vor kurzem hat das schwedische Amt für
Statistik Zahlen veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass sich die Integration
von Flüchtlingen auf dem schwedischen Arbeitsmarkt in letzter Zeit etwas
verbessert hat und dass Flüchtlinge ein wenig schneller in Beschäftigung kommen
als zuvor. Bei den im Jahr 2011 in Schweden aufgenommenen Flüchtlingen im Alter
von 20 bis 64 Jahren waren beispielsweise nach fünfeinhalb Jahren nach der
Aufnahme in Schweden etwa 48 Prozent der Beschäftigten angestellt. Unter den
Flüchtlingen, die 2009 aufgenommen wurden, dauerte es sieben Jahre, bis der
gleiche Beschäftigungsanteil erreicht wurde. Aber der Integrationsprozess dauert
immer noch lange. Die statistischen Zahlen zeigen auch, dass es ca. 19 Jahre
dauert bis fast 70 Prozent der Flüchtlinge zwischen 20 und 64 Jahren
erwerbstätig sind.
Ein Bericht von einer Expertengruppe für Public Economics zeigt, dass die
Beschäftigungsquote von Flüchtlingen fast 75 Prozent betragen sollte, damit die
Zuwanderung einen positiven Beitrag zu den öffentlichen Finanzen leisten kann.
Die Flüchtlinge, die Schweden während der Flüchtlingskrise im Jahr 2015
aufgenommen hat, werden sich also langfristig negativ auf die öffentlichen
Finanzen auswirken.
Der Bericht untersucht, wie sich die Einwanderung von Flüchtlingen auf die
öffentlichen Finanzen auswirkt, nachdem Flüchtlinge in Schweden sieben Jahre
Asyl erhalten haben. Die Schätzungen zeigen, dass die Nettokosten des
öffentlichen Sektors für jedes Flüchtlingsjahr in Schweden etwa 190.000 Kronen
betragen. Nach sieben Jahren im Land waren die entsprechenden Kosten auf etwa
95.000 Kronen pro Flüchtling gesunken. Die Zahlen beziehen sich auf einen
Durchschnitt aller Flüchtlinge, die zum Zeitpunkt der Einwanderung mindestens 18
Jahre alt waren.
04.01.2018
Die Regierung schlägt erhöhte Kfz-Steuern für schwerere Dieselfahrzeuge vor, wie
zum Beispiel Wohnmobile. Die Zahl der in Schweden verkauften Mobilheime hat sich
in den letzten fünf Jahren stark erhöht. Im Land gibt es jetzt 90.000
registrierte Wohnmobile und das Interesse nimmt stetig zu. Aber die Bedingungen
können sich ändern, denn von der Regierung werden jetzt zur Reduzierung der
Kohlendioxid-Emissionen erhöhte Kfz-Steuern für schwerere Dieselfahrzeuge wie
Wohnmobile vorgeschlagen. Der Vorschlag betrifft neue Wohnmobile, die nach dem
1. Juli 2018 registriert werden. Ein Fahrzeug mit einem Gesamtgewicht von 3,5
Tonnen und einem 109 kW Motor, das derzeit mit 5.900 Kronen besteuert wird,
würde nach dem neuen Steuergesetz dann 12.990 Kronen kosten. Das würde natürlich
auch bedeuten, dass mehr Menschen ihr altes, umweltschädliches Mobilheim länger
fahren und sich kein neues Fahrzeug anschaffen.
02.01.2018
Rentner sind Gewinner der Steueränderungen, die zum Jahreswechsel in Kraft
treten. Ausländische Einwohner, Fluggäste, Sparer und Firmenwagenbenutzer werden
einen Teil der Rechnung bezahlen.
Die Haushaltsausgaben einschließlich Polizei, Verteidigung und Schule, wird im
Jahr 2018 auf insgesamt rund 43 Milliarden Kronen geschätzt. Etwa ein Viertel
davon ist direkt an die Haushalte gerichtet. Der erhöhte Grundabzug für Rentner
ist der größte Posten in der Steuerreform. Es wird geschätzt, dass die
Rentenreform insgesamt 4,4 Milliarden Kronen kosten wird, was für den einzelnen
Rentner bis zu 400 Kronen mehr im Portemonnaie pro Monat bedeuten kann. Darüber
hinaus wird die Steuer für Personen mit Krankheits- und Aktivitätsausgleich ab
dem Jahreswechsel gesenkt. Ab Januar wird es auch Steuergutschriften für
bestimmte Arten von Mitarbeiteroptionen geben, um die Einstellung von kleinen
und neuen Unternehmen zu erleichtern. Zu dem gleichen Zweck wird das System mit
reduzierten Arbeitgebergebühren für kleine Unternehmen ausgeweitet, die ihre
ersten Angestellten beschäftigen. Die Zuschüsse für Kinder und Studenten kommen
später im Laufe des Jahres 2018 und betriffen 1,3 Millionen Haushalte.
Nur ein Bruchteil der geplanten Steuersenkungen und Ausgabenerhöhungen wird mit
höheren Steuern finanziert. Einige, die das Ganze bezahlen dürfen, sind Sparer
oder Kapitalversicherungen, Flugpassagiere, Autofahrer und ausländische
Einwohner mit Einkommen in Schweden. Für Autofahrer, die das private Auto in
Städten mit Maut benutzen, könnte es eine beträchtliche Steuererhöhung von bis
zu 15.000 Kronen pro Jahr bedeuten. Wie viel es in jedem Einzelfall werden wird
hängt von der Höhe der Maut ab, die der Arbeitgeber bisher ohne die
Sozialversicherungsabgabe hätte bezahlen müssen und von der Höhe der
Grenzsteuer. Für viele Menschen, die keine Alternative zum Auto haben wird es
dann richtig teuer werden.
01.01.2018

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